Secrets can also be a prison

Akuma stand im Schatten eines großen Baumes in Sunagakure und blickte in die düstere, fast gespenstische Stille der Nacht. Es war kurz vor Mitternacht und das Dorf war wie ausgestorben. Der Sand, der tagsüber in dichten Wellen über die Straßen fegte, hatte sich gelegt, als ob die Wüste selbst ihre Atmung angehalten hätte. Nur das gelegentliche Klirren von entferntem Metall und das Rascheln der dürren Wüstenpflanzen durchbrachen die unheimliche Ruhe. Sein Herz schlug schneller, als er an den bevorstehenden Moment dachte. Heute Nacht würde alles anders sein. Heute Nacht würde er endlich sein Geheimnis lüften. Das Geheimnis, das er so lange mit sich herumgetragen hatte. Das Geheimnis, das ihre Ehe zerstört hatte. Seine Augen, verdeckt von der prunkvollen Maske, verengten sich, während er das Kunai in seiner Hand drehte, ein alter Reflex, um die Nervosität zu verdrängen. Er erinnerte sich an den Tag, an dem Sora ihn verlassen hatte. Sie hatten sich entfernt, beide hatten es gewusst, aber keiner hatte etwas gesagt. Irgendwann hatten sie einfach aufgehört, einander zu verstehen. Dieser Brief war das letzte, was sie ihm gelassen hatte, bevor sie gegangen war. Sie wusste, dass er ihr etwas verschwieg, doch sie wusste nicht, was es war. Sie hatte es auch nie erfahren. Denn Akuma war kein gewöhnlicher Shinobi und nicht nicht nur die Leibwache des Kazekage. Es war sein ganzes Leben, seine Pflicht, sein größtes Opfer. Er war der Captain der NITA, der geheimen Eliteeinheit Sunagakures, die im Schatten operierte, fernab von den Augen der Öffentlichkeit und, wie es das Gesetz vorschrieb, auch von den Augen seiner Familie. Er hatte alles für seine Mission geopfert. Doch jetzt, nach all den Jahren, war er bereit, Sora die Wahrheit zu sagen. Vielleicht war es zu spät. Vielleicht war es ein hoffnungsloser Versuch, ihre Ehe zu retten. Aber er musste es versuchen. Arai schlug es vor. Er musste daraus kein Geheimnis machen, doch er tat es aus eigenen Stücken, um sie und seine Tochter zu schützen.

Akuma zog sich seine Kapuze auf. Die kühle Nachtluft der Wüste wehte ihm entgegen, als er auf den fast verlassenen Trainingsplatz 10 zuging, einen der ältesten und unauffälligsten Orte in ganz Sunagakure. Hier hatten sie früher oft zusammen trainiert, als sie noch glücklich und unbeschwert waren. Hier hatte sie ihm das erste Mal gesagt, dass sie ihn liebte. Es war nicht weit. Die Straßen waren dunkel, nur ab und zu erleuchtete eine flackernde Laterne den Weg. Niemand war unterwegs, und das war ihm recht. Es fühlte sich an, als hätte das Dorf sich in die Schatten zurückgezogen, um ihm und Sora diesen Moment allein zu überlassen. Als er den Platz erreichte, sah er sie schon da stehen. Sora, so wunderschön wie ein Gemälde. Ihre roten Haare, die im Mondlicht so wunderbar funkelten. Es fiel ihr glatt über die Schultern und selbst aus der Ferne konnte er die Spannung in ihrer Haltung spüren. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, blickte in die Leere, doch sie wusste, dass er da war. Akuma blieb einen Moment stehen, um sie zu betrachten. In der Stille der Nacht wirkte sie wie ein Geist aus seiner Vergangenheit, eine Erinnerung an bessere Zeiten. Doch das hier war kein Traum, kein Schatten aus einer fernen Zeit. Sie war real, und gleich würde er ihr die Wahrheit sagen. ein kalter Windzug zog an ihr vorbei, als sie sich umdrehte und den Maskierten Mann sah.

"Sora", sagte er leise, gedämmt von seiner Prunkvollen Maske. Sie war geziert von 4 Hörnen, wobei eines abgebrochen war. Ein Symbol seines Ranges und seiner Erfahrung. Ihre Augen fixierten ihn mit der kühlen Gelassenheit, die sie sich in all den Jahren angeeignet hatte. "Ich habe dir versprochen mich zu zu melden und Ich habe dir nie gesagt, warum ich so viele Geheimnisse vor dir hatte", begann er und seine Stimme klang rau in der stillen Nacht. "Damit ist jetzt Schluss. Heute werde ich es dir sagen."
Sora schwieg, aber ihr Blick forderte ihn auf, fortzufahren.
"Ich bin... der Captain der NITA", sagte er schließlich und die Worte kamen ihm schwer über die Lippen. "Ich war es die ganze Zeit. Ich habe im Verborgenen gearbeitet, Aufträge erledigt, von denen niemand wissen durfte. Nicht einmal du. Das war der Grund, warum ich so viel Zeit weg war, warum ich nie über meine Missionen sprechen konnte. Es war meine Pflicht." Akuma senkte den Blick. "Ich wollte euch schützen, aber nun ist mir klar,  ich hätte dir die Wahrheit sagen müssen. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann. Ich weiß, dass ich dich damit verloren habe... und es tut mir leid." Akuma nickte langsam. "Ich hätte dir vertrauen sollen und das will ich jetzt ändern.", sagte er und hob den Kopf erneut. Er sah sie an, atmete tief durch, denn das war der moment, den Akuma so oft vor seinem inneren Auge abgespielt hatte.