Der Fuchs von Konohagakure

Training

Spoiler:

" Das soll funktionieren?", auf diese Frage hin bekam Taiki von seinem älteren Bruder Haruki lediglich einen bösen Blick zugeworfen. " Wenn Nii-Sama sagt es wird funktionieren, dann wird es auch funktionieren", diese Stimme stammte von seiner jüngeren Schwester Shinobu. " Was machst du überhaupt hier?", das sein Bruder am frühen Morgen mit ihm zusammen zum Trainingsplatz gekommen konnte er verstehen, hat ihn sogar darum gebeten. Nicht gefragt hat er jedoch seine Schwester. Die stemmte beleidigt ihre Hände an die Hüften. " Mein Bruder wird heute zum ersten Mal seinem Bijuu gegenübertreten. Natürlich lasse ich ihn an so einem Tag nicht alleine".
Besagter Bruder rückte ein Stück näher an den Ältesten aus der Familie heran. Da er sich in einer knienden Position befand, war das gar nicht so leicht. " Haruki, wenn etwas schiefgehen sollte, erschaffe bitte einen Schattendoppelgänger und bring Shinobu weit weg von hier", er flüsterte leise genug damit Shinobu ihn nicht hören konnte, trotzdem entging ihr nicht das er etwas sagte. " Ihr beide habt doch keine Geheimnisse vor mir?", fragte sie misstrauisch nach.
" Natürlich nicht"
" Du bist immer noch so ein schlechter Lügner. Nach all den Jahren verziehst du immer noch das Gesicht wenn du lügst"
" Wirklich?"
" Das reicht jetzt"
Der Älteste Yamada sprach ein Machtwort und die beiden jüngeren Geschwister schwiegen. " Shinobu, ich habe dir erlaubt dabei zu sein. Als stille Zuschauerin. Du sollst Taiki nicht ablenken", die Angesprochene murmelte eine stille Zustimmung.

" Und du Taiki, du möchtest den Kyuubi treffen. Ich habe dir gesagt wie das möglich ist. Du kannst es versuchen oder einen anderen Weg suchen"
" Nein, ich vertraue dir. Also dann", Taiki schloss seine Augen.
" Du musst dich auf den Kyuubi in deinem inneren konzentrieren. Er ist wie ein Fremdkörper, daher sollte er dir auffallen. Blende alles andere in deiner Umgebung aus. Shinobu, mich, die Kälte, den Boden. Du musst alles andere außen vor lassen".
Der junge Mann tat wie Geheißen. Er suchte nach etwas in seinem Inneren. Etwas, das keinen Körper hatte, was es schwierig machte danach zu fassen. Er wusste das es da war, aber er wusste nicht wie er daran kommen sollte. Er konzentrierte sich noch tiefer und spürte, wie sein Geist abtrief... so lange, bis ihn ein Schlag auf den Kopf ins hier und jetzt zurück holte.
" Aua! Was soll das!?"
" Du bist eingeschlafen!"
" Was?"
" Haruki und ich dachten schon du hättest es geschafft, da hast du angefangen zu schnarchen"
Der Jinchuuriki spürte wie seine Wangen sich vor Scham rot färbten. " T-Tut mir Leid. Ich probiere es gleich nochmal", hastig schloss er seine Augen wieder.
" Wenn es dir hilft, stell dir ein Stück Garn vor. Du hältst ein Stück Faden in der Hand und am Ende wartet der Kyuubi. Zieh den Faden zu dir", das half ihm tatsächlich. Er stellte sich besagten Faden vor und zog daran. Mehr und mehr und mehr, bis es ihn an sein Ziel brachte.

Taiki schlug seine Augen auf und schaute in einen strahlend blauen Himmel. Im ersten Moment glaubte er es habe wieder nicht geklappt. Bis ihm einfiel, dass der Himmel eben noch wolkenverhangen gewesen ist.
" Das wurde auch Zeit", erklang eine Stimme und der Dunkelhaarige schaute gerade aus.
" Waaah!", da der 19- Jährige in seinem Seelenversteck stand und nicht kniete, stolperte er und fiel auf seinen Allerwertesten. " Ku-Ku-Ku-Kurama", stotterte er. Ein Stück weiter weg von ihm lag der Neunschwänzige. Die Schnauze unter einer Hand haltend.
" Dafür, dass du mich unbedingt treffen wolltest, wirkst du gerade ein bisschen zu sehr überrascht. Hast wohl doch nicht an die Methode deines Bruders geglaubt, he?"
" Doch, natürlich hab ich daran geglaubt!"
Kurama grinste erst, dann lachte er. " Deine Schwester hat recht. Du machst echt ein dummes Gesicht, wenn du lügst".
Schön das er den Bijuu amüsierte. Das war ein besseres Szenario von ihrem Aufeinandertreffen, als wenn er gar nicht mit ihm sprach oder ihn auffraß.
" Warte. Shinobu hat recht? Dann bekommst du also wirklich alles mit, was sich draußen abspielt!"
" Ich habe nie gesagt es wäre nicht so. Außerdem : Ansonsten wäre es ziemlich langweilig hier oder?", entging der Fuchs.
Der Yamada war überwältigt von seiner Präsenz. In der Gegenwart dieses Bijuu fühlte er sich winzig klein. " Kurama, da du mitbekommen hast was passiert ist... Es tut mir Leid", er verbeugte sich vor der Bestie.
" Was tut dir Leid?"
" Das ich dein Jinchuuriki geworden bin und nicht Haruki"
" Ah, du meinst, weil ich die Raupe bekommen habe anstelle des Schmetterlings"
So hätte er es nicht ausgedrückt, irgendwo stimmte es jedoch.
" Tja, dein Bruder lag im sterben, da gab es keine andere Möglichkeit"
" Das heißt du bist nicht sauer?", Hoffnung glomm in den Augen des Genin auf.
" Habe ich das gesagt?" und erlosch genauso schnell wieder.

" Aber ich bin nicht so böse den Senju eine Wurzel herauszureißen, wo genug von euch im Krieg verbrannt worden sind. Ich hoffe nur du weißt was du zu tun hast"
" Ja. Ich werde deine Kraft zum Schutz von Konohagakure einsetzen. Darauf gebe ich dir mein Wort"
" Und?"
" Und?", gab es noch etwas, was Kurama hören wollte? " Ähm, ich werde deine Kraft im Rahmen nutzen?"
" Nein, du Holzkopf! Du wirst das Affenmädchen und ihren Sensei so schnell wie möglich einholen!", die ganze Zeit war der Kyuubi ruhig geblieben. Nun brüllte er, dass Taiki Angst hatte von dem Atem fortgeweht zu werden.
" Das Affenmädchen? Meinst du etwa Ringo?"
" Wen sollte ich sonst meinen? Es wird nicht lange dauern bis diese Sarutobi an die Kraft des Affen kommt und ich will nicht, dass mein Jinchuuriki hinter seinem steht, kapiert?"
Irgendwie dachte er es gäbe andere Dinge, die den Kyuubi stören würden...
" Hast du das verstanden? Geb dir gefälligst Mühe und hol zu ihr auf!"

" Ich geb mir ja schon Mühe!", brüllte Taiki zurück, nachdem er zuletzt nur noch angeschrien worden ist.
" Ist ja gut. Wir wissen das du dir Mühe gibst",
als er seine Augen öffnete, befand er sich nicht mehr in seinem Seelenversteck, sondern auf dem Trainingsplatz von Konohagakure.
" Aber... Wo...?"
" Du hast Kurama also getroffen", stellte Haruki zufrieden fest.
" Du hast ihn getroffen?"
Ja, allerdings war es am Ende in eine ungemütliche Richtung gelaufen. " Ich muss noch einmal zu ihm", er wollte nicht das Kurama sauer auf ihn war. Ehe er seine Augen schließen konnte, spürte er eine Berührung auf seiner Schulter. " Das genügt für das erste Mal. Du kannst ihn morgen noch einmal aufsuchen"
" Aber..."
" Es gibt keinen Grund die Dinge zu übereilen. Du hast es geschafft, die Türen zum Kyuubi stehen dir nun offen"

Training

Spoiler:

Als der Yamada seine Augen aufschlug, blickte er in einen strahlend blauen Himmel. Obwohl Wolken vorbei flogen, trübte das das Bild nicht. Sie waren hell und strahlten förmlich. " Warum bin ich draußen?", er hatte sich doch eben ins Bett gelegt. Am späten Abend und nicht mitten am Tag.
" So schnell sieht man sich wieder", bei der Stimme zuckte der Angesprochene zusammen. Er schaute zur Seite und bemerkte den Kyuubi, welcher diesesmal in einer aufrechten Position saß. " Bin ich wieder im Seelenversteck? Ich wollte dich doch erst morgen aufsuchen". Taiki schaute an sich herab. Er trug seine Schlafkleidung, die, die er angezogen hat bevor er zu Bett gegangen ist. " Ist das ein Traum?"
" Wer weiß. Du könntest versuchen zu fliegen, um es herauszufinden", selbstredend sagte Kuramas das nur aus Spaß. Als er sah, wie sein Jinchuuriki mit ausgebreiteten Armen in die Luft sprang und versuchte zu fliegen, musste er den Drang unterdrücken sich mit der Hand ins Gesicht zu schlagen. " Scheint doch kein Traum zu sein. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich dich im Schlaf aufsuchen kann, hätte ich diesen Weg genommen. Das ist viel angenehmer als in der Kälte morgens auf dem Boden zu knien".
" Du weißt gar nicht, wie gut du es hast"
" Weil ich dein Jinchuuriki geworden bin?"
" Das auch. Als Naruto zum Jinchuuriki geworden ist, gab es nur ihn im Dorf. Jetzt haben wir drei Jinchuuriki in Konohagakure, eine mit Erfahrung und eine ohne"

Das stimmte traurigerweise. Er hatte Ringo und Etsuka, an die er sich wenden konnte. Oder seinen Bruder. Naruto dagegen hat niemanden gehabt. Er war sogar von den Dorfbewohnern gefürchtet worden, weil sie Angst hatten der Kyuubi könnte aus ihm herausbrechen. Ihm wurde ganz anders bei der Vorstellung, wie sich der ehemalige Hokage damals gefühlt haben musste. Taiki war mit liebevollen Eltern und Geschwistern aufgewachsen. Er hatte Freunde, mit denen er sich gut verstand. Er konnte sich nicht in ein Bild hineinversetzen, wo er ganz alleine war.

" Technisch gesehen ist der nächste Tag bereits angebrochen. Damit du nicht umsonst hergekommen bist, wie wäre es, wenn du mir zeigst was du drauf hast"
" Was ich drauf habe? Wie soll ich das machen? Soll ich gegen dich kämpfen?"
Die Mundwinkel des Fuchses verzogen sich nach oben.
" Häääääh? Wir wissen doch beide, dass ich nicht den Hauch einer Chance gegen dich habe"
" Na und? Hält dich das davon ab zu kämpfen?"
" Warum soll ich kämpfen, wenn ich weiß, dass ich verlieren werde?", das ergab für ihn keine Logik.
" Hast du den noch nie den Spruch wer kämpft kann verlieren und wer nicht kämpft hat schon verloren gehört? Weißt du was der Unterschied zwischen den beiden ist?"
" Der Zweite kann versuchen zu flüchten?"
Kurama schnaubte genervt. " Meine Güte, du bist wahrlich ein Senju, so Hohl wie dein Kopf ist. Selbst ein Verlierer hat beim nächsten Mal bessere Chancen gegen seinen Gegner als der, der geflüchtet ist. Warum? Weil er seinen Gegner bereits kennengelernt hat"

Wer hätte gedacht, dass der Kyuubi mit solch weisen Worten daher kommen würde. Beim zweiten Anlauf verstand Taiki worauf er hinaus wollte. Er sollte seine Gegner kennenlernen, auch wenn sie noch zu stark für ihn waren. Je mehr er von ihnen sah, desto mehr kannte er sie, wenn er noch einmal gegen sie antrat.

" Ich verstehe. Dann werde ich es versuchen"
Der Yamada formte Fingerzeichen und erschuf zwei Doppelgänger, mit denen er auf das Ungeheuer zusteuerte. Kurama hob eine Hand und ließ sie auf den Genin niederfahren.
Wenn die mich erwischt, bin ich nur noch Matsch, er brauchte gar nicht erst versuchen dieser Kraft etwas entgegen zu wirken. Da musste er erst einmal tausend Kinder tragen, wenn er stark genug werden wollte, so eine Faust zu stoppen. Aber anstatt zur Seite auszuweichen, rannte er weiter auf den Fuchs zu. In sekundenschnelle formte er einen Plan. Ein riskanter Plan, falls er sich vertat, doch er wollte es trotzdem versuchen. Bei einem Abstand von nur noch fünf Zentimetern zwischen der Faust und seinem Körper formte er die Fingerzeichen vom Shunshin no Jutsu. Eigentlich griff er auf diese Technik nicht mehr zurück, seit er wusste, dass er sie nicht mehr richtig einsetzen konnte. Doch ein paar Zentimeter brachte ihn das Shunshin noch vorwärts. So konnte er der Faust haarscharf entkommen und direkt hinter ihr landen. Er hörte wie seine Doppelgänger augenblicklich verpufften. Kurama lachte. " Du hast Mumm Junge. Das gefällt mir"

In dem Moment wo Taiki glaubte seine Beine würden nachgeben, wachte er auf. " War das nur ein Traum?", er konnte sich ganz genau an jedes Wort, was er gesagt und was er gehört hat erinnern. " Ich will diese Macht haben, um Konohagakure zu beschützen", sprach er zu sich selber und ballte seine rechte Hand zur Faust. Überrascht riss der junge Mann seine Augen auf. Um seine Faust, nein, um seinen ganzen Körper leuchtete eine orangene Aura. Sie war ganz schwach, förmlich durchsichtig, doch sie war da. " Kuramas Chakra. Ich hab's geschafft. Ich hab's geschafft. Juhu!", er sprang auf und schrie vor Freude.
" Was machst du denn für einen Krach am frühen Morgen?", erst wollte Shinobu sich bei ihrem Bruder beschweren. Als sie jedoch das orangene Chakra und den Grund für seine Freude sah, konnte sie ihm nicht länger böse sein.

" Das ist ein besserer Fortschritt als erwartet. Du kannst Stolz auf dich sein, Taiki", später saßen die drei Mitglieder der Yamada Familie zusammen am gemeinsamen Esstisch und Taiki erzählte von seinem 'Traum'. Es kam nicht oft vor, dass sein Bruder ihn lobte, umso mehr freute er sich darüber.
Seinen Worten folgend legte Haruki eine Holzschachtel auf den Tisch und schob sie zu seinem jüngeren Bruder rüber. " Was ist das?"
" Mach es auf"
Obwohl die Schachtel nicht groß war, konnte der ehemalige Händler sehen wie hochwertig sie aussah. Bestimmt hat Haruki sie aus Mokuton geschaffen. Er hob den Deckel zur Seite und erblickte ein Shuriken aus Holz darunter. Nicht größer als jene aus Stahl, mit sechs Ecken und einem Loch in der Mitte, um es zu greifen. " Dieses Shuriken ist deine Belohnung für deine Mühen. Es ist besonders, weil es wie ein Bummerang zu seinem Anwender zurückkommt. Denk aber nicht du bekommst jedes...", Haruki wurde unterbrochen, weil sein kleiner Bruder ihn dankend umarmte. Etwas unbeholfen saß er, ehe er die Umarmung erwiderte.
Shinobu beobachtete die beiden mit einem sanften Lächeln. Froh über das bisschen Glück, was sie gerade genießen durften.